Der Ingenieur Otto Wohlfahrt eröffnete 1908 in einem Wohn- und Geschäftshaus Ecke Schartauer Straße/Franzosenstraße das Walhalla als erstes festes Kino der Stadt Burg. Dieses wurde jedoch schon 1910 durch einen Brand zerstört . Am 11. Januar 1911 stellte er bei der Stadt Burg einen Bauantrag, der schon am 2. Februar bewilligt wurde. Innerhalb von 13 Wochen ließ er in der Magdeburger Straße 4 einen Kinozweckbau errichten.
Aufgrund der Feuererfahrungen mit dem Walhalla wurde beim Neubau vor allem auf "Feuersicherheit und schnelle Enleerungsfähigkeit" geachtet, so die Eröffnungsannonce im Burger Tageblatt. Otto Wohlfahrt ließ das Gebäude mit Sprinkleranlage, Feuerlöschhähnen, Feuerlöschapparaten und 4 Notausgängen ausstatten. Für Komfort sorgten eine bequeme und räumlich weit ausgedehnte Plattsitzbestuhlung sowie eine Belüftungsanlage.
Mit den Worten "Erstes, größtes und modernstes Spezial-Lichtspiel-Theater der Provinz Sachsen“ wurde es am 3. Juni 1911 um 4 Uhr nachmittags unter dem Namen Lichtspiele/Palast-Theater eröffnet. Damit ist es der älteste durchgängig bis heute betriebene Kinozweckbau Deutschlands. Ältere Kinos, die es in Deutschland noch gibt, befinden sich in Wohn- und Geschäftshäusern.
Zu Beginn der 20er-Jahre übernahm Dr. Pape das Kino und betrieb es gemeinsam mit den ebenfalls 1911 eröffneten Roland-Lichtspielen am Paradeplatz. Im Jahr 1939 wollte er das Palast-Theater zu einem der modernsten Lichtspieltheater Deutschlands umbauen. Dies sollte durch einen um 90° versetzten Anbau realisiert werden, der sich bis zu Schartauer Straße erstrecken sollte. Dieser Neubau sollte den bisherigen reinen Kinobetrieb durch eine Theaterspielstätte erweitern. Die Genehmigung durch die Reichsfilmkammer lag Pape schon vor, durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges durfte es jedoch nicht mehr zu einer Ausführung kommen.
Zu DDR-Zeiten wurde das Kino dann staatlich betrieben und 1985 durch eine Kinobar (Visionsbar – eine Bar im Kinosaal mit Blick auf die Leinwand) ergänzt. Von 1955 bis 1990 trug es den Namen Theater des Friedens - offiziell auf Wunsch und Vorschlag der Burger Werkstätigen, da ein Palast nicht ihren Vorstellungen entsprach.
Nach der Wiedervereinigung bekam es seinen heutigen Namen. 1997 übernahm der langjährige Mitarbeiter Wilfried Schlaak Gebäude und Betrieb von der Ufa. Ab 1998 wurde es von der Firma Becker betrieben, die auch die Kinos in Oschersleben und Wernigerode führt.
Am 16. Juni 2010 verabschiedete sich Wilfried Schlaak in den verdienten Ruhestand und mit dem Folgetag wurde der Verein W E I TBLICK e.V. neuer Pächter und Betreiber des Kinos. Nach einer Sommerpause wurde das Burg Theater am 10.09.2010 offiziell wieder eröffnet und präsentiert sich nun mit neuem Gesicht, Konzept und Angebot den Bürgern.